Schutzzone inmitten der Apokalypse: Im Nordwesten Chinas haben Paläontologen ein Gebiet entdeckt, das während des verheerendsten Massenaussterbens der Erdgeschichte als Oase des Lebens diente. Selbst als Vulkanausbrüche vor 252 Millionen Jahren das Klima aufheizten und die Meere versauern ließen, gediehen dort noch Nadelwälder und Farne. Dieses Refugium erholte sich zudem zehnmal schneller von der Katastrophe als andere Regionen der Welt, wie das Team in „Science Advances“ berichtet.
Vor etwa 252 Millionen Jahren, am Ende des Perms, ereignete sich das schlimmste Massenaussterben der Erdgeschichte. Vulkanausbrüche in Sibirien setzten damals große Mengen CO2 frei, was unter anderem die Temperaturen ansteigen und die Meere versauern ließ. In der Folge verschwanden 80 Prozent aller bekannten Arten, wobei die im Meer lebenden Tiere besonders stark betroffen waren. Das Ausmaß der Auswirkungen auf das Land ist jedoch seit langem umstritten.

Rundumschlag oder Katastrophe mit Schutzzonen?
Eine Theorie besagt, dass die Vulkanausbrüche in Sibirien durch Waldbrände, sauren Regen und giftige Gase eine weitreichende Verödung und Verwüstung der Landflächen auslösten. Darauf deuten etwa das Verschwinden der gesamten Gigantopteris-Flora in Südchina und der Glossopteris-Flora in Gondwanaland während des Massenaussterbens am Ende des Perms hin.
Die Gegenseite argumentiert jedoch, dass nicht alle Regionen der Erde gleich stark von diesen katastrophalen Auswirkungen betroffen waren und dass es Refugien im Hinterland der mittleren und hohen Breitengrade gab. Diese Oasen des Lebens könnten auch erklären, warum sich Tiere und Pflanzen mancherorts überraschend schnell wieder von der Katastrophe erholten.